Alles klar meine Lieben, was war DAS denn bitte?
Diese Worte hört ihr wahrscheinlich sonst nur von Musikern selbst aber heute einmal von mir. Endlich wieder ein Konzert. So richtig mit Tanzen und Moshen und danach beim Merch Stand danach Shirts kaufen und vom Künstler signieren lassen. So richtig Konzert halt. Wir sind zurück am Leben, auf der „Back to Life“ Tour von Yugo.
Möglich gemacht wurde diese Wiederbelebung vom lieben Wien-Mazedonier aka Jugo Ürdens, der in Wien im Fluc gleich fünf Konzerte hintereinander gibt, damit auch alles etwas davon haben.
Zuerst war ja das Bangen da, dass es als Sitzplatzkonzert stattfindet und erweckte auch stark den Eindruck, weil zu Beginn die Stühle schön in Reih und Glied vor der Bühne standen. Uff. Ein Yugo Konzert im Sitzen, na dann Prost Leute. Der erste Song wurde auch wirklich mit keiner größeren Interaktion als Beinpendeln und Kopfnicken beim Publikum abgespielt und im Raum konnte man die Irritation förmlich spüren. Es fühlte sich einfach falsch an und die Atmosphäre glich eher einem Kabarett als einem Rapkonzert. Manche lachten, andere unterhielten sich mit Sitznachbar*innen und schmunzelten, wie weird es doch war hier einfach zu sitzen, anstatt zu tanzen. Aber dann, nach ein paar Minuten rettete Yugo uns alle und zauberte jedem ein fettes Grinsen ins Gesicht, als seine Ansage kam wir sollen doch bitte alle mal aufstehen und die Stühle beiseite räumen und zu ihm nach vorne kommen, wir wären eh alle getestet oder geimpft und sonst was. So taten wir wie er es befahl und, wirklich, ich war plötzlich durchströmt von Glück und Liebe. Das Gefühl, wenn nach der ersten Melodie der Bass in deine Brust fährt, ist unvergleichlich und ich war (no joke!) den Tränen unglaublich nahe.
Die Show war natürlich super und Yugo hatte sichtlich Spaß daran wieder aufzutreten und spielte neben bekannten Tracks auch ein paar unveröffentlichte, die alle zusammen ordentlich einheizten.
Es dauerte nach Beginn noch einen Song bis die „Menge“, aus zirka 50 Leuten bestehend, auftaute und mit den ersten Moshpits begann. Danach gab es keinen Halt mehr. Yugo und sein Co-Act Slav heizten ordentlich ein und wir konnten uns nun endlich wieder in einem Schweißbad suhlen, das eine starke Bier- und Tabaknote mit sich brachte. Herrlich! So lange hatten es alle vermisst; das war leicht daran zu erkennen, dass die gesamten 1,5 Stunden, die die Musiker spielten, bei jedem einzelnen Song ordentlich mitgetanzt und abgefeiert wurde. Es wurde gejubelt, gegrölt und einander liebevoll durch die Location gestoßen, sowie sich das bei einem Mosh halt gehört.
Ich konnte kein einziges unglückliches Gesicht sehen, so viel Liebe und Lebensfreude – nicht zu glauben, dass das so lange vermisst werden musste.
Aber jetzt ganz im Ernst: Konzerte wie dieses sind möglich! Wenn jeder Besucher vor Beginn einen Test macht oder sogar einen Impfnachweis vorzeigt oder Antikörper besitzt, ist es völlig in Ordnung und bringt keine Gefahr mit sich in einer solchen Location zu sein. Die Veranstaltungsbranche wurde im Lockdown unglaublich vernachlässigt und es macht mich teilweise echt wütend, wie noch immer mit gewissen Leuten umgegangen wird.
Auch wenn ich sehe, dass viele Konzerte erst nächstes Jahr im Frühjahr stattfinden sollen, gelangt mein Verständnis an seine Grenzen. Klar, es dauert für alle ein bisschen, um jetzt wieder in die Gänge zu kommen, aber gerade im Sommer sollte es doch genug Chancen und Unterstützung gegeben, um solche Veranstaltungen möglich zu machen. Das gilt nicht nur für Konzertbetreiber, sondern in meinen Augen auch für andere Lokalitäten wie etwa Nachtclubs. Viel zu lange wurde nichts unternommen, viele Künstler und Veranstalter (und Fans 🥺) wurden unglaublich vernachlässigt, und genau das soll sich gerade jetzt bitte so schnell wie möglich ändern!
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