Nach Verschiebungen, Corona-Wahnsinn und Lineup-Änderugen fand das „The Big Yeet“ Tagesfestival endlich am 17.07.2022 in der Arena Wien statt. Mit dabei waren Acts wie slowthai und bbno$, die Boloboys, aber auch lokale Größen wie Slav, der Swift-Circle und Sadi. Leider wurde die Rapprin Layla in letzter Minute aus dem Lineup genommen, da sie krankheitsbedingt absagen musste.
Mit dem unglaublichen Lineup und einem weiteren Floor mit DJs und VR-Stage bat die 808-Factory zusammen mit Monster ein Hip-Hop-Fest, das es so erst selten gegeben hat.
Ein bisschen Flashbacks wurden in mir ausgelöst, zurück zum Austrian Hip-Hop-Open, das leider nur bis 2016 stattfand. Mit The Big Yeet bekamen österreichische Hip-Hop Fans endlich wieder das, wonach sich viel zu lange gesehnt haben.
Das Festival war zuerst als Open Air geplant, wurde jedoch Last-minute in die Halle der Arena verschoben. Ein bisschen schade fand ich das zu Beginn schon, ich muss dazu jedoch sagen, dass die Arena wirklich eine meiner Lieblings-Venues in Wien ist und ob drinnen oder draußen: die Konzerte sind immer technisch hochwertig und die Verschiebung nach indoor hat der Gesamtstimmung auf jeden Fall in die Hände gespielt.
Den Opener machte Slav. Eine bekannte Wiener Stimme, sowohl solo, als auch zusammen mit Yugo steht der junge Rapper oft auf derBühne. Eine noch eher beschauliche Menge an Menschen bildete die Crowd, die dafür jedoch umso mehr abfeierte. Von Beginn an gab es Moshpits und gute Laune und Fans, die auch bei einer unvorhergesehene Wasserattakke, die frankly etwas zu früh kam, komplett abgingen. Ein stabilerer Opener. Thanks man.
Mit vergehenden Stunden steigerte sich auch die Besucherzahl und somit die Stimmung.
Der Swift-Circle, bestehend aus Bibiza, Eli Preiss, Liebcozy, Kevin Cool und prodbypenng betrat die Bühne. Auch sie konnten die Menge für sich begeistern und zündeten mit eigenen Tracks und Features eine Bombe nach der nächsten. Ich hatte die Mitglieder des Sift-Circles bislang nur als Einzel-Performances gesehen, muss aber sagen, dass sie als Gruppe sehr dynamisch und präsent auf der Bühne wirken. Auch bei Solo-Hits der anderen Mitglieder feierten sie mit und animierten die Crowd durch ihren Zusammenhalt.
Einen ähnlichen Vibe gaben die Boloboys mit ihrem Auftritt. Der gravierende Unterschied:
es wurde ohne eine Pause von einem Moshpit zum Nächsten übergegangen und das mit voller Energie. Die Berliner Jungs feuerten viele ihrer bekanntesten Songs, worauf die Menge ansprang. Vor allem Künstler Makko hat für mich eine besondere Präsenz auf der Bühne aber auch einfach als Person selbst. Man spürte auch die Verbundenheit der Boys und ihre pure Freude daran zu performen. Neben den Moshpits war auch sehr viel Liebe im Raum.
Danach gab es kaum eine Verschnaufpause, denn wenig später war es bereits Zeit für den nächsten Act, der von seinen Vorgängern als "bibinos" angekündigt wurde. (nice)
Wenn ich ehrlich bin, dann war der Auftritt von bbno$ (damit keine Missverständnisse aufkommen: gesprochen wird der Artist als "baby no money") mein absolutes Highlight. Er ist einer dieser Künstler*innen, die nicht einfach nur Musiker*innen sind, sondern gleichzeitig unglaublich entertainen können. Der Amerikaner weiß, wie man Shows macht und man spürte, dass er jede einzelne Person für sich begeistern konnte. Auch diejenigen, die vielleicht wegen eines anderen Acts gekommen sind.
Egal ob der Musiker nun ein Kochbuch an die Person vergab, die am meisten abging, oder er einen Fan auf die Bühne holte, um mit ihm zu performen: alles war einfach krasses Entertainment. Auch "Rock me Amadeus" von Falco bekam einen Platz auf der Setlist und der Künstler zeigte so der Menge: Ich sehe euch, ich weiß genau wo ich bin, ich weiß genau, wer ihr seid! Und dadurch konnte man seinen Auftritt eigentlich einfach nur lieben.
Mit Rapper slowthai kam eine völlig andere Richtung der Performance auf die Bühne. Die Interaktion mit dem Publikum fand komplett anders statt als beim vorherigen Act. Dennoch schaffte es der Rapper, ein nächstes Level in der Menge anzureisen und ein Feuer auf seine Art zu entzünden. Es war seine erste Show in Österreich und das schätzten seine Fans gan z offensichtlich sehr! Einerseits eh klar, weil der Brite als größter Act im Lineup vielversprechend wahrgenommen wurde und sicherlich eine Vielzahl der Besucher*innen wegen ihm zum Big Yeet kamen. Andererseits auch auf einer anderen Ebene komplett cool, da es eine coole, reife Rapshow war, wie man sie erwartet und sich auch wünscht. Springen, Moshpits, Bouncen, alles war dabei. Sogar Pappschilder in der Menge fanden platz.
Alles in Allem ist zu sagen, dass ich den Vibe vom The Big Yeet GELIEBT habe. Hip-Hop-Freaks auf einem Haufen, ein Lineup, das sich durchaus sehen lassen konnte, verschiedene Floors sorgten für Abwechslung und das alles endlich wieder in Wien. Ich hatte nach unglaublich langer Zeit wieder einmal das Gefühl so richtig in einer Crowd zu sein, die die Musik fühlt, liebt und auch weiß, dass alle einfach hier sind, um das alles zu genießen.
Ich wünsche mir sehnlichst, dass solche größeren Hip-Hop Events wieder öfter stattfinden und auch, dass sie ihre verdiente Anerkennung bekommen! Well done an alle Beteiligten.
ความคิดเห็น