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OK Kid - 26.10.2019 - Ottakringer Brauerei Wien


Wie viele Menschen braucht es eigentlich, um eine gute Show auf die Beine zu stellen? Duzende Manager im Rücken und tausende Fans vor der Bühne? OK Kid beweisen uns, dass es für einen unvergesslichen Abend nicht mehr als drei Personen benötigt. Jonas, Raffael und Moritz liefern ihren Fans eine unglaubliche Bühnenshow, in der man erkennt, dass sie ihr ganzes Herzblut reingesteckt haben. Dies haben sie auch am letzten Samstag, 26.10., in der Wiener Ottakringer Brauerei einmal mehr unter Beweis gestellt.


Supportact - Rapper "Dissy"

Support

Unterstützung erhielten die gebürtigen Gießener von dem deutschen Rapper „Dissy“, der sie insgesamt auf vier Tour-Terminen supportete. Seine Rolle als Voract meisterte er ausgezeichnet. Zusammen mit einem DJ, der seine Aufgabe sichtlich genoss, lieferte er der Menge eine stimmungsvolle dreiviertel Stunde. Er band auch das Publikum in seinen Auftritt ein, die Setlist war nicht überlastet und er heizte die eher kleine Halle mit seiner angenehmen Stimmfarbe gut ein. Vielleicht kennt der ein oder andere seine erst neulich erschienene Single „Du hast mein Herz im Darknet verkauft“, welche er ebenfalls performte.

Mainact

Um zirka 20:00 sollten OK Kid dann endlich starten und das Intro von „Warten auf den starken Mann“ fing an die ersten Töne zu spielen. Allerdings gab es hierbei anscheinend technische Probleme.

Der Song scheint in Wien kein glücklicher zu sein, denn bereits beim letzten Tourstop hier verpatzte Jonas seinen Einstieg und sie mussten noch einmal von vorne beginnen.

Die Probleme wurden jedoch glücklicherweise schnell behoben und die Show begann.

Zusammen mit den drei Ok-Kids betraten ein Bassist und ein Gitarrist die Bühne, um die Band zu vervollständigen. Hinter viel zu viel Nebel und grellem Licht erkannte man dann schließlich die Band und vor allem Frontmann Jonas Gesicht. Bereits nach dem ersten Ton, der aus dem Mund des Sängers kam, war die Stimmung bereits auf einem ganz anderen Level. Die Atmosphäre, die die verschiedenen Alben und Songs der Band widerspiegeln, haben sie geschafft eins zu eins auf die Show zu übertragen.

Witze, tiefe Gefühle, Partysongs – eine regelrechte Gefühlsachterbahn, bei der jede vorstellbare Emotion aufkam.

Ihre Interaktion mit dem Publikum ist unglaublich, UNGLAUBLICH cool, locker und einfach lustig. An dem Abend verging kein Song, der nicht irgendwie durch Jonas oder einen seiner Bandkollegen eingeleitet wurde – bis auf die „Kaffee warm“-Triologie, bei der es durchaus Sinn machte, sie in einem durchzuspielen.

Statt einfach aufzutreten kreiert die Band aus ihrer Darbietung eine Party, ein geselliges Miteinander mit ihren Fans, auf dem eine herzliche, vertraute Situation herrscht.

Mit der Zeit stieg nicht nur in der Crowd der Alkoholspiegel, auch die Band bekam einiges zu trinken gereicht.

Die Qualität der Show litt jedoch nicht darunter, fast im Gegenteil – einen betrunkenen Jonas auf der Bühne herumhüpfen zu sehen, in die Arme des Bühnenarbeiters, hat schon etwas Sympathisches, fast Familiäres an sich. Nicht nur Gefühle wurden zwischen Band und Publikum geteilt, auch Gin-Getränke reichte der Sänger einer sympathisch aussehenden Frau aus der Menge.

Ein Highlight des Abends war ebenfalls der überraschende Special-Guest Gerard, der ja ursprünglich aus Wien kommt und schon einige Songs mit den „OK Kids“ gemacht hat. In die Performance von „Atme die Stadt“ wurde auch die Menge wieder voll mit eingebaut.

Die Stelist war gut vollgepackt mit neuen wie auch alten Songs, nur der Track „Es ist wieder Februar“ vom Album „Zwei“ fehlte. Viele Fans haben sich den Song auch erwartet und waren sichtlich enttäuscht, als das Konzert ohne den Titel endete.

Als nach Konzertende bereits zirka die Hälfte der Besucher gegangen war, geschah etwas, das ich bei einem Konzert noch nie erlebt hatte. Nachdem die Lichter angingen und die Bühnenarbeiter kamen, um die Instrumente abzubauen, kamen Jonas, Raffael und Moritz samt jeweils einen Besen auf die Stage zurück. Zusammen performten sie noch den Song „Frühjahrsputz“, der für eine unglaubliche Stimmung unter der übrigen Crowd sorgte.

Fazit

Ich kann mit gutem Gewissen sagen: Kaum eine Band macht sich so viel Gedanken um eine gute Liveshow wie OK Kid. Dass sie dies seit einiger Zeit auch noch komplett alleine, ohne Management im Rücken zustande bringen, ist unglaublich. Wenn sie so auf der Bühne sieht, wird einem klar, wie sehr sie für das,

was sie tun brennen. Das Leuchten in den

Augen und die Freude, die sie dabei haben, wenn sie live spielen ist in dieser Hinsicht einzigartig. Zudem kommen die oft spontanen Abläufe der Show ungemein sympathisch rüber. Die Musik von OK Kid macht entweder aufregende Party-Stimmung oder geht direkt ins Herz – einen besseren Mix für ein Konzert gibt es doch eigentlich gar nicht.

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