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Ed Sheeran – 28.06.2019 – Divide World Tour – Klagenfurt am Wörthersee


Ein Konzert in der Heimat - etwas sehr Seltenes für mich. Als ich hörte, dass Ed Sheeran im Rahmen seiner „Divide“-Welttournee ins kleine, feine Klagenfurt kommt, war ich auch dementsprechend überrascht. Als der Termin angekündigt wurde kauften wir auch gleich die Tickets und somit wurde es mein allererstes Sitzplatzkonzert und ich wusste selbst noch nicht genau, wie dies mein Konzert-Erlebnis beeinflussen würde.


Am 28. Juni machten wir uns dann also auf den Weg zum Veranstaltungsort und kamen, ganz ohne langes Anstehen und Warten (anders als für mich üblich) sehr schnell durch die Sicherheitskontrolle. Obwohl das Konzert um 18 Uhr beginnen sollte, verzögerte sich der Einsatz der Support-Acts um eine ganze Stunde. Mit Sitzplatz nicht allzu ärgerlich, da wir uns ja frei bewegen konnten und trotzdem einen fixen Platz hatten. Das war schon einmal der erste und eigentlich einzig positive Unterschied zu sonst, der mir zugute kam.


Nach der Wartezeit kam dann Zara Larsson mit einer Band, zwei Backgroundsängerinnen und zwei Tänzerinnen im Gepäck auf die Bühne. Sie versuchte so gut wie möglich zusammen mit den heißen Temperaturen die Menge einzuheizen und Stimmung zu verursachen. Mit ihren bekannten Radiohits wie "Symphony" oder "Lush Life" konnte sie auch einige dazu begeistern mitzumachen, der größte Teil der Menge blieb allerdings eher unbeeindruckt.

James Bay hatte die Rolle des zweiten Supports der Tour. Zusammen mit seiner Gitarre, Band und einem riesengroßen Lächeln kam er auf die Bühne. Durch seine Art und sicherlich auch durch sein unschuldiges Aussehen sympathisiert er unheimlich mit seinem Publikum.

Ob er wirklich durchgehend Spaß an der Sache hatte oder nicht, eigentlich gab es kaum einen Moment, an dem sein Grinsen nicht über beide Ohren ging. Vor allem mit seinem Welthit „Hold back the River“ konnte er bei der Crowd punkten und viele waren sichtlich begeistert von seinem Auftritt.




Um zirka 21 Uhr kam dann endlich Ed Sheeran auf die Bühne und erstmals kam in mir die Euphorie hoch. Alleine mit seiner Gitarre und Loop-Station stand der Brite auf der Bühne. Zu Beginn der Show erklärte er seinen Fans auch noch, wie der Looper funktioniert und dass alles Gespielte live von ihm und seiner Akustikgitarre kommt. Da sich sicher viele Fragen, wie er die Songs live so hinbekommt, war dies sicher ein sehr positiver Punkt.

Die Auswahl der gespielten Songs war eine Mischung aus neuen und alten und auch die am selben Tag veröffentlichte Single „Beautiful People“ featuring Khalid stand auf der Setlist.

Obwohl der Künstler sehr bekannte Songs spielte, musste er die Menge immer wieder dazu auffordern, mitzusingen. „My job is to play music, your job is to be loud!”

Mit den Anweisungen des Musikers gelang es dann allmählich das Publikum zum Mitmachen zu begeistern. Bei seinen ruhigeren Songs wurden sogar von einer großen Anzahl der Besucher unaufgefordert die Handylichter eingeschaltet, was eine unglaublich schöne Stimmung verursachte. Einen erheiternden Augenblick brachte der Moment, als der Künstler zur Zugabe, passend zum Venue, im Österreichtrikot zurück auf die Stage kam.

Bei Ed Sheerans Shows ist die Professionalität deutlich spürbar. Als Zuseher merkt man wie lange er schon im Musikbusinnes tätig ist, denn jede Minute der Show ist geplant und für spontane Momente wohl kaum Platz. Trotzdem ist das, was er seinen Fans bietet unfassbar beeindruckend. Als alleinstehender Künstler nur mit Gitarre und Stimme, ganz ohne Band, Hallen und Stadien auf der gesamten Welt zu füllen und auszuverkaufen ist ohne Frage eine absolute Ausnahme. Bei allem was er tut kann man ihm die Freude und den Spaß daran ansehen. Seine Fans unterstützen ihn durch und durch, denn keiner macht so Musik wie er.




Zum Schluss noch ein paar kurze Worte zu meiner subjektiven Wahrnehmung: Wenn ihr ein Mensch seid, der die Stimmung auf solchen Veranstaltungen gerne spürt und ein Teil des Geschehens ist. Kauft euch bitte KEINE Sitzplatzkarte. Der Hauptgrund, warum Konzerte so unglaublich schön sind ist das Gemeinschaftsgefühl, das entsteht wenn alle die gleichen Zeilen singen und zu den selben Künstlern aufblicken. Mit einem Sitzplatz ist dieses Gefühl verschwunden und du kannst nur andere Leute dabei beobachten, wie sie dieses Gefühl zusammen erleben, während du die Musik von weiter Entfernung hören und deinen Lieblingsmusiker auf einem Bildschirm ansehen kannst. Für mich war es eher das Gefühl von einem viel zu überteuertem Kino, eben als würde ich mir einen Film ansehen.

Kein Gefühl ist mit dem vergleichbar, das du hast, wenn du umgeben bist von Menschen die gleich denken und fühlen wie du, mit einem Sitzplatz ist dies nicht erreichbar.

Es war zwar das wahrscheinlich gemütlichste, aber auch aus meiner Perspektive unaufregendste Konzert, auf dem ich war, was allerdings auf keinen Fall an der Show oder dem Künstler liegt!


Ich bin gespannt ob die ausverkaufte Zusatzshow heute genauso abläuft und der englische Musiker genauso gut gelaunt auftritt wie gestern!

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